Archiv der Kategorie ‘Medizinisches‘

AUF.SCHNITT

Donnerstag, den 26. März 2009

Das war eine der fröhlichsten OPs, die an mir durchgefĂĽhrt wurden. Gut, die Betäubung fĂĽhlte sich an, als wenn der Doktor das Ding einfach aus mir rausreiĂźen wĂĽrde (was mich dazu brachte zu sagen „soviel zu Palliativ“; aber danach und bisher null Schmerzen. Sehr guter Job, Doc!

Schlimm waren die vier Tage danach. Liegen bleiben. Ich hab mir damit gleich ne Depression eingefangen, im Schlaf geheult, bis heute Abend nichts (auĂźer ner Gurke und ner Birne) gegessen. So langsam fang ich mich wieder, eben gab es normales Abendessen, was einige hier erleichtert hat. Also habt noch Geduld, bitte.

OH.PERFORATION

Montag, den 23. März 2009

Ich hab schon mal diesen Gnubbel am rechten Oberschenkel erwähnt.

Der ist super toll gewachsen, tut weh und wird folgerichtig am Dienstag entfernt. Bin gespannt, wie lange das zum Heilen braucht.

† DIE REALITĂ„T

Sonntag, den 22. März 2009

Vier FĂĽnf Gäste sind hier in dieser Woche verstorben, still, von mir unbemerkt fast – wenn nicht fĂĽnf Mal Särge an mir vorbeigerollt wären. Man kann zwei Typen unterscheiden: die Hochwertigen mit Beschlägen, und die aus schlichter Fichte/Kiefer/Tanne, die wohl ihr Ende in einem Krematorium finden werden. Bei den hochwertigeren Särgen ist Eiche Rustikal das von mir meist bemerkte Modell.

Die Särge, auch wenn sie nur einen halben Meter an mir vorbeirollen, machen mir nichts aus – das sind schlicht Transporte fĂĽr mich. Und sowieso: ich habe ja gar keinen Kontakt zu den anderen Gästen. Wenn man das mal so sieht, dämpft das auf realistisch Weise meine vor einigen Tagen beginnende Euphorie in Bezug auf die vielleicht doch längere Lebenszeit. Der erwartete Tod dieser Menschen bedeutet: Nichts ist annähernd sicher fĂĽr mich, nichts kann eine noch so gut gemeinte Prognose (Monate, vielleicht Jahre) bestätigen. Auch nicht entkräften. Was ich meine, ist: Ich fange den Tag (Carpe Diem), und ich warte nicht mehr bis „morgen“. Macht jemand mit?

PERSPEKTIVWECHSEL

Sonntag, den 22. März 2009

Sag noch mal jemand, diese Frau hätte nur ein Gesicht. Die Betonung hier liegt auf EIN und nicht auf NUR oder GESICHT oder FRAU oder SAG … you know.

Was ich eigentlich sagen will, hat mit der Einleitung und den Bildern nĂĽscht zum tun, die lagen hier nur grad um: Es geht darum, wie mein Körper auf die Medikamente reagiert und ich wiederum auf diese Reaktionen. Momentan drängt sich mir der Verdacht auf, dass meine Körperfunktionen vor allem aus dem Bilden von Gasen bestehen. Egal, was ich mache oder esse – kurz darauf bläht sich mein Bauch auf, und dann heiĂźt es: Raus damit (oben oder unten) oder riskieren, dass es in kurzer Zeit weh tun wird.

Was machst du also? Je nachdem, mit wem ich grad zusammen bin, unterdrĂĽcke ich das. Es gibt nur wenige, bei denen ich mich gehen lasse. Miri ist so eine, oder Pe, Bettina, Zippi … aber da hört’s dann fast schon auf. Eigentlich idiotisch, aber irgendwie auch aus der Erziehung so fest verankert, dass ich selbst bei denen, wo ich keine Bedenken habe, meist ein“ Sorry,geht nicht anders“ hinterherschiebe. Riecht ja auch meist unangenehm, sogar fĂĽr mich selbst …

Wie sieht das bei euch aus? RĂĽlpsen, Furzen – unterdrĂĽckt ihr, lebt ihr das aus? Was sagt der Partner/die Partnerin?