Tagesarchiv für den 23. September 2008

Ein Kessel Buntes (1)

Dienstag, den 23. September 2008

Zeit fĂŒr einen neuerlichen Rundgang durch die Schreibereien der Anderen.

  1. FĂŒr Katzenhalter hat neuerdings.com ‚was Schickes gefunden:
    Katzen sind sehr reinliche Tiere, doch ihre Aussscheidungen fallen eigentlich in den Bereich der chemischen KriegsfĂŒhrung. Demzufolge ist die Reinigung ihrer Toilette eine Herausforderung, vor allem, weil man nicht nach jedem Gang der Katze die gesamte Toilette reinigen will.
  2. „Das Gehirn braucht Probleme und Beziehungen“, zwischentitelt die tagesschau.
    Hirnforscher und Psychologen versuchen seit Jahren Erkenntnisse darĂŒber zu gewinnen, inwiefern das Handy unser Gehirn und dadurch auch unser Verhalten verĂ€ndert.
  3. RAF-gierig
    qba hat sich den Anne-Will-Talk ĂŒber den neuen Film „Der Baader-Meinhof-Komplex“ angsehen: „Der Film handelt, wie man natĂŒrlich vermuten kann, von der RAF und deren sinnlose, brutale Morde.“
  4. Peinlich, einfach nur peinlich
    Bei Frau B tut sich grad anscheinend nix notables.
  5. Actiblah
    Das Schaaf legt sich mit NestlĂ© an: „Und was hat die Actimel-Schlampe eigentlich fuer ein Problem?“
  6. Logotrends
    Im Mediengestalterblog dreht sich vieles um die Logotrends 2008: „So wird zum Beispiel berichtet, dass das »GrĂŒne« im Logo-Design etwas an Gewichtung verloren hĂ€tte. Farben wĂŒrden demnach immer lebendiger und Logos cleaner werden.“

Der Rollstuhl, der nicht explodierte

Dienstag, den 23. September 2008

Schlimm genug, dass das passierte, aber was DER SPIEGEL aus einer Meldung in der Headline machte, ist dann doch arg ĂŒbertrieben.

Der SPIEGEL als BILD-Ersatz

Der SPIEGEL als BILD-Ersatz

Zumal DER SPIEGEL das im Anreisser zum Artikel gleich wieder relativiert:

229 Passagiere und die Crew einer Boeing 727 sind nur knapp einer Katastrophe entgangen. Kurz nach der Landung in Manchester ist ein im Flugzeug transportierter Rollstuhl in Flammen aufgegangen. Rettende Engel waren das schnell reagierende Bodenpersonal.

Keine Ahnung, wie lange es nach der Landung dauert, bis das GepĂ€ck entlöaden wird, aber „knapp“ finde ich persönlich etwas sehr dramatisch formuliert:

Kurz nach der Landung einer Boeing 727-200 begann ein Rollstuhl im Laderaum blaue Funken zu schlagen. Die GepÀckarbeiter auf dem Flughafen von Manchester luden das GefÀhrt schleunigst auf ein Fahrzeug um. Dort ging der Stuhl sofort in Flammen auf und wurde zerstört. Die Passagiere und die Crew des aus Fuerteventura kommenden Jets der Fluglinie First Choice waren nur knapp einer Katastrophe entkommen.

Immerhin war wohl mit dem Ausladen begonnen worden und hatte man den Rollstuhl Funken schlagend entdecken können … Wie auch immer. Was genau eine Explosion ist, sagt Tante Wiki hier.

I Love Science-Fiction

Dienstag, den 23. September 2008

Am 10. Oktober startet die Atlantis zur 125. STS-Mission der NASA, um das Hubble-Teleskop zu reparieren. Die Endeavour wird dabei als Backup fungieren, falls es zu einer Rettungsmission kommen sollte.

Vorn Atlantis, dahinter die Endeavour. / NASA - Troy Cryder

Vorn Atlantis, dahinter die Endeavour. / NASA - Troy Cryder

Damit sind zum ersten Mal seit sieben Jahren zwei Shuttles quasi zeitgleich startbereit. Schade eigentlich, dass die SpaceShuttles vor allem dann in den Medien sind, wenn man Probleme befĂŒrchtet, und wir uns schon so sehr an ein wiederverwertbares, echtes Raumschiff gewöhnt haben.

Das Gute im Schlechten

Dienstag, den 23. September 2008

StĂ€ndig begegnen Dir andere Entenfahrer, MittelscheiteltrĂ€ger oder Rote-Hemden-Gut-Finder – selektive Wahrnehmung ist was ganz was Feines.

StĂ€ndig stirbt wer an Krebs, stĂ€ndig nach „langer, schwerer Krankheit“. Das Fernsehen und die RSS-Feeds sind voller ehemaliger krebskranker, jetzt toter Leute. Und dann entdeckt man das:

Dass Dörflein an Krebs erkrankt war, wussten nur wenige. Das aber, so hieß es gestern, könne keinesfalls Ursache seines Todes sein.

Das ist doch mal was. So morbide und schlimm das jetzt erscheinen mag, aber das gibt mir zumindest ein bisschen Hoffnung.

Schmidt

Dienstag, den 23. September 2008

Ich bin ein Fan des Alt-Kanzlers Helmut Schmidt. Nicht nur, weil er sich gegen alle Verbote durchsetzt und da raucht, wo es ihm passt (und mir geht’s dabei vor allem um den zivilen Ungehorsam, den er da zelebriert). Sondern auch, weil er die Klappe nicht hĂ€lt und sagt, was ihm in den Sinn kommt, ohne RĂŒcksicht.

Gestern bei Beckmann dann eine neue Dimension Schmidt: Der bewegte, mit TrĂ€nen in den Augen Dasitzende, der sogar einen inkompetenten WeichspĂŒler wie Beckmann ertrĂ€gt. Anlass fĂŒr die GefĂŒhlsregung war ein Statement der Witwe von Anwar as Sadat, die – wie zu Lebzeiten wohl auch ihr Mann – von Schmidt begeistert ist, von ihm als „Freund“ und „Familie“ spricht. Schmidts Foto, sagt sie, sei das einzige aufgestellte Foto im Haus, das nicht Sadat abbildet.

Das war rĂŒhrend. Schmidt hat bei mir alle Freiheiten, weil er ein intelligenter Mann ist, ein Denker, einer von den Guten. Und wenn ich

Ein Vertreter der Linkspartei bezeichnete Schmidt […] als „alterssenil“.

lese, weil Schmidt sagte

„Auch Adolf Nazi war ein charismatischer Redner. Oskar Lafontaine ist es auch.“

weiß ich, dass ich die Linkspartei allein wegen solch dĂŒmmlichen Geschwafels nicht wĂ€hlen werde. Idioten.

Zu blöd zum … (1)

Dienstag, den 23. September 2008

Es gibt ja den berĂŒchtigten Darwin-Award im Netz, wo die kuriosesten TodesfĂ€lle, die auf Eigenverschulden zurĂŒckzufĂŒhren sind, geprĂŒft und gesammelt werden. Und ich? Ich hab eine SchwĂ€che fĂŒr diejenigen entwickelt, die ihre DNS dem Genpool berechtigterweise und selbst entziehen.

Deshalb sammle ich solche Dinge ab sofort auch hier. Wer sowas findet, schickt mir bitte einen Hinweis an mich. Danke!

„Sie sind einfach ihrer Sache weiter nachgegangen“, sagte er (der LokfĂŒhrer) der lokalen Zeitung „Sowetan“.

Hirni

Dienstag, den 23. September 2008

Wenn man sich auf das eigene Hirn nicht mehr verlassen kann, wird das Leben schwieriger. Vor allem dann, wenn man seinen Kopf betasten kann und dabei WĂŒlste vorfindet, die entfernt an einen Klingonenkopf erinnern.

Das Bild stammt von der Site Memory Alpha und aus der Serie STAR TREK und zeigt einen Klingonen mit Kopfwulst.

NatĂŒrlich sieht man von außen nicht allzuviel von meinem geöffneten Kopf, und wie wir wissen, fĂŒhlen sich die Dinge immer grĂ¶ĂŸer an als sie sind – der GrĂ¶ĂŸenvergleich fehlt. Aber dieser Ă€ußere Anschein verstĂ€rkt das GefĂŒhl, dass da etwas nicht stimmt. Es ist nicht normal, dass man eine Narbe auf dem Kopf hat, unter der sich ein StĂŒck SchĂ€deldecke wieder an den Rest des Kopfes heranwĂ€chst. Man wird vielleicht mißtrauischer, was eigene Entscheidungen betrifft. Man guckt zwei mal öfter nach, ob der Wasserhahn zugedreht ist, und – man fragt sich öfter, ob das Kopfweh vielleicht doch von einem neuen/alten Tumor kommt. Und was das bedeuten könnte.

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