Kopfsache
Dienstag, den 7. Oktober 2008Krank sein nervt, wenn man zum Ausgehen nur das eigene Hirn hat, das wiederum von Krebs-Metastasen okkupiert wurde, zu deren Disziplinierung man Medikamente nehmen muss, die die eigene BewegungsfÀhigkeit in vielen Formen einschrÀnken.
Momentan, behaupte ich mal so, bin ich an der Tastatur so schnell und sicher wie ein 154-jĂ€hriger an Parkinson erkrankter (ich zittere phasenweise wirklich so) Mensch, der noch nie einen Buchstaben gesehen hat oder getippt. Mein Hirn ist da, funktioniert ohne Einwand – aber die Signale kommen vom Hirn nur bruchstĂŒckhaft an den Fingern an. Kleiner Test: Der nĂ€chste Satz ist ohne Korrektur geschrieben und etwa 3 x so langsam wie gewohnt:
„Weinn uch son schnell kötten wie ich wollte“
Gruslig.
Das Problem ist klar? Wenn man schnell denkt und gewohnt ist, einfach zu schreiben statt darauf zu achten was die Hand macht, dann hemmt das. Deshalb gibt’s zurzeit nix Neues von mir ausser ein paar Bildern. Mir fehlt das Schreiben. Sehr sogar. So sehr. Aber – das kommt zurĂŒck. Das ist ja der Plan hinter dem ganzen Kram. Das Gute ist, dass ich in der vergangenen Woche so vieles erlebt und erfahren habe – auch ĂŒber mich. Ich sehe klarer (naja, nicht wirklich im physischen Sinn *ggg*), ich bin auf den Weg, gefestigter zu werden (auch nicht physisch zu sehen, da geht’s grad in Richtung „Oh Mama, guck mal – ein aufgedunsenes CortisonwalroĂmĂ€- ist das ein WalroĂmĂ€nnchen? Kann man ja gar nicht richtig sehen … woran erkennt man sowas?“)
Was ich sagen will: Das nervt. Aber ich halt’s mal einfach weiter aus. Das bin ich mir schuldig.
Oh, und weil ich ja nicht mehr versteckte Botschaften senden wollte: Danke, dass du warst, bist und wohl auch bleibst, Sonne. Du machst grad alles richtig, was unsere Freundschaft und speziell darin mich betrifft. Das ist auch fĂŒr dich momentan nicht leicht, das alles, und – das weiĂ ich – und gerade bei uns beiden nicht selbstverstĂ€ndlich, oder absehbar gewesen im Angesicht unserer jĂŒngeren vorangegangenen gemeinsamen Zeit. Und fĂŒr einige wohl auch immer noch nicht nachvollziehbar. Aber das kĂŒmmert dich nicht, und du bist da,wenn du gebraucht wirst. DafĂŒr bewundere ich dich sehr. Ich hoffe, dass ich dir so eine StĂŒtze sein kann, wenn du sie brauchst. Auf das TrĂ€gersignal und die Neubewertung von Manfred Krug! Und jetzt guck nicht so.
PS: Wenn wirklich jemand ernsthaft an einem Bild interessiert ist – ich geb gern das ein oder andere ab. Nur nicht gegen Geld oder so. Gebt mir eine Idee, einen Grund und ich wĂŒrde dann ĂŒberlegen, ob mir der Gedanke gefĂ€llt. Das muss sich nicht um mich drehen dabei đ