2008 – mach et jot!
Montag, den 29. Dezember 2008Das ist mein kleiner RĂŒckblick auf 2008; ohne Anspruch auf VollstĂ€ndigkeit. Das fĂŒr mich Erstaunliche: Ich lebe.
Ich fĂŒhlte mich schon lange nicht mehr gut. Traurigkeit, Verzweiflung, WeinkrĂ€mpfe. Endlich rief ich Pe zu Hilfe, die arrangierte einen Termin in zur Vorstellung in der Rheinischen Landesklinik in SĂŒchteln. Ich glaube, sie hatte Angst um mich. Ich weiĂ, dass ich die ganz bestimmt hatte.
Dann kam alles anders und viel schneller: Rainer und Uli nahmen mich mit zum Flammkuchenessen (ironischerweise ein paar hundert Meter von da, wo ich zwei Wochen spÀter einziehen sollte und jetzt wohne), bestellten die in der Klinik in Mönchengladbach arbeitende Gabi dazu, damit sie ich ein Bild von meinem desolaten Zustand machen konnte. Landesklinik Mönchengladbach (26.04.2008)
Das tat sie. WĂ€hrend ich in mich hineinheulte, weil ich unter anderem feinmotorisch nicht mal in der Lage war, den Flammkuchen mundgerecht zu zerteilen, sah sie mir in die Augen und sagte fest: „Ich nehm dich heute mit“, meinte damit: in die Klinik, und nur eine Stunde spĂ€ter etwa saĂ ich mit Rainer und Uli in der Aufnahme dort.
Ich blieb. Meine körperliche Verfassung war schlimm. Ich machte unter mich, konnte meine linke KörperhÀlfte kaum noch nutzen, und irgendwann bemerkten Pe und Tina, dass meine linke GesichtshÀlfte kraftlos herunterhing. In der Klinik schien all das niemandem aufzufallen; man behandelte mich auf Depression.
Helios mit neurologischer Abteilung. Erst Pes Konflikt mit der StationsĂ€rztin, die nicht einsehen wollte, dass Pe jetzt und nicht nĂ€chste Woche ein GesprĂ€ch ĂŒber meinen Zustand und das weitere Vorgehen fĂŒhren musste, und in dessen Verlauf die Ărztin ganz ganz knapp einer mit stumpfer Gewalt durchgefĂŒhrten Erweiterung ihres SchĂ€dels durch die Tasse, die Pe – vor Wut nur noch zitternd – in der Hand hielt, entging, fĂŒhrte wohl dazu, dass man bei mir ein CT machen lieĂ. Und dabei den kiwigroĂen Tumor entdeckte. Am 4. Mai checkte ich in der Neurologie der Krefelder Helios-Klinik ein.
FĂŒnf Tage lang wurde ich untersucht, musste im Rollstuhl fahren und hatte vor allem Todesangst. Therese lieĂ Leipzig Leipzig sein, spurtete nach Krefeld und war da, um Pe und vor allem mich zu beruhigen, trösten und um Kraft zu spenden.
Pe wich seitdem kaum von meiner Seite Nicola kam aus Hannover angeflogen, blieb zwei Tage und half ebenfalls, dass ich mit dem Grauen der OP am Gehirn und möglichen SpĂ€tfolgen und Risiken besser fertig wurde. 10. Mai 2008 – ein Tag nach der Operation. Und das war’s schon, was ich als Erinnerung an die Zeit vor der OP habe. Wer war noch da? Ich weiĂ es nicht… Am 9. Mai wurde ich operiert, am 13. Mai ohne Tumor, schwach, aber voll beweglich, ohne neurologische AusfĂ€lle, mit getackerter Narbe auf dem SchĂ€del entlassen, und zog noch am selben Abend in mein neues Zuhause ein, das Uli und Rainer in der Zwischenzeit bei Margaretha fĂŒr „anmieteten“. De facto wohnte ich da die ersten Wochen ohne Vertrag, nur auf guten Glauben und die Freundschaft zu Uli und Rainer begrĂŒndet. Ich war ja schlieĂlich obdachlos.
DrauĂen, am neuen Zuhause. Juni 2008. Aber vorher wurde im Garten noch Geburtstag gefeiert. Meiner.
Kleine Galerie
⇐ Uli kam mit Maria von „direkt umme Ecke“.
⇐Murat aus GieĂen, und …
⇐Birgit aus Linz.
Dass wir grillen konnten und genĂŒgend GetrĂ€nke hatten, lag daran, dass zum Beispiel Uta, Birgit, Murat und Uli diese kleine und schöne Party fĂŒr mich ausrichteten. Noch mal: Danke dafĂŒr!