5 Infos [#1 vom 01.03.2009]
Samstag, den 28. Februar 2009Ab und an werde ich jeweils 5 Infos herausgeben, die mir wichtig erscheinen, oder nach denen ich auch schon mal gefragt werde. Also: Fragt ruhig!
Ab und an werde ich jeweils 5 Infos herausgeben, die mir wichtig erscheinen, oder nach denen ich auch schon mal gefragt werde. Also: Fragt ruhig!
Meine schulische Laufbahn ist ja nicht gerade von“Erfolg“ gekrönt – zu spĂ€t habe ich gemerkt, dass zu guten Noten auch sowas wie Ehrgeiz gehört. Ich war nicht faul, mir war das schlicht egal.
Meine Eltern waren einfache Arbeiter. Die Familie mĂŒtterlichseits war so. Meine groĂe Schwester: Arbeiterin. Gab’s jemand mit einer Ausbildung vor mir? Ich weiĂ es nicht.
So kam ich von der Grund- auf die Hauptschule, wie sich das gehört fĂŒr einen Arbeitersohn. Da gab es dann einen kleinen Hoffnungsschimmer: Ich könnte zur Realschule wechseln. Aber dann wollte ich lieber bei meinen Freunden sein (leichte Parallelen zu „Good Will Hunting“ bestehen darin, dass Will einen gut bezahlten Job ausschlagen will, um mit seinem besten Kumpel lieber auf dem Bau zu arbeiten, da Bier zu trinken und alt zu werden). Anders als Will bleibe ich bei meinem Plan, unauffĂ€llig HauptschĂŒler zu sein.
Neidisch bin ich trotzdem auf die Gymnasiasten. Welches Wissen die vermittelt bekamen. Welchen Zugang zu Infformationen …
Vergangene Woche treffe ich Heidi hier, die als Freiwillige arbeitet. Wir erzĂ€hlen, sie ist eine St. Berhardinerin, wir haben viele gemeinsame Namenserinnerungen – logisch: Wir wohnten ja im selben Kaff. Und dann macht sie mir ein Tablett fertig (oder Kaffee, Heidi?) und ich denke leicht grinsend: Das hĂ€ttste dir auch nicht trĂ€umen lassen, Alf, mal von nem Gymnasiasten bedient zu werden. Sagte ich ihr aber auch so.
Heute, wo ich vor Energie sprĂŒhe, niemand sonst da ist, ich den ganzen Tag gutgelaunt bin und nicht weiĂ, was ich vor lauter lauter machen soll …
meldet sich niemand, kommt neimand auĂer Pe und KrĂŒmel vorbei. Das ist natĂŒrlich euer Risiko. Morgen bin ich vielleicht mĂŒde, desolat oder es sind mir zu viele Leute da, oder ich bin nicht mehr auf der Liste zu finden. Schade.
So ganz geht mein Plan nicht auf, leider. Die folgenden sind die Statements, die ich (bis jetzt) bekommen habe. Wer noch einsteigen möchte, ist herzlich willkommen:
Ich schrieb:
Moin Moin,
kleine Bitte: WĂŒrdet ihr euch kurz Zeit nehmen und einen kleinen Erlebnistext ĂŒber mich schreiben? Wie ihr mich hier erlebt (habt)? Muss nicht lĂ€nger als vier, fĂŒnf SĂ€tze sein – kann aber gern. Das wĂŒrde ich dann als Zusatz zu den Selbstbeschreibungen von mir ins Blog setzen.
Nehmt kein Blatt vor den Mund, schreibt, was euch auf- und einfÀllt, ja? Das Ganze dann bitte per eMail an
Dankeschön!
SelbstverstĂ€ndlich landeten zwei Antworten in meinem Googlefach … Kann also sein, dass auch andere da ankamen und als Spam vernichtet wurden.
Jedenfalls: Die angekommenen Statements.
· Zippi schreibt
Mein Empfinden ĂŒber deine Person ist nicht in Worte zu fassen. Deine ganze Situation ist wohl das Schwerste, was ein Mensch durchmachen muĂ. Deswegen freue ich mich, wie leicht du es deiner Umwelt machst, mit der Situation umzugehen. Eigentlich möchte ich dich trösten und mit dir traurig sein … aber wenn ich dich dann sehe, ist es viel schöner mit dir zu lachen und albern zu sein … Dieses GefĂŒhl gibst du mir. Echt toll! Obwohl wir in den letzten Jahren keinen Kontakt hatten, fĂŒhle ich mich bei dir Willkommen. Selbst wenn es nicht so wĂ€re, bist du ehrlich genug und sagst es.
Ich drĂŒck dich und denke ganz feste an dich.
· bibib schreibt
Wie ich dich im Hospiz erlebt habe? Vollkommen anders, als ich es mir erwartet hĂ€tte. Ich war verblĂŒfft von deiner Ruhe und Lockerheit. Ehrlich gesagt war ich am ersten Abend sogar verwirrt, weil ich damit nicht gerechnet hatte. Aber gut – umso besser! Du hast auf mich einen heiteren und entspannten Eindruck gemacht. Und unheimlich gelöst, das war schön.
· OpaRolf schreibt
Gerne,
ich habe dich als einen „neuen“ Alf erlebt – ausgeglichen und mit sich selbst im Reinen. Du strahlst eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit aus, die ansteckend ist. Ich weiss noch, was fĂŒr Ăngste ich vor meinem ersten Besuch hatte. Wie sollte ich mich dir gegenĂŒber verhalten? Ich war froh, das ich nicht alleine kommen musste, sondern, das Uli mitfuhr.Aber nach dem ersten Besuch war mir schon klar, das ich unbedingt beim nĂ€chsten Male alleine kommen musste -was ich ja auch tat. Ich bin ja sonst ein recht mundfauler Typ und GesprĂ€che und Besuche sind mir eher zuwider – aber der letzte Besuch ging so schnell vorbei, das ich ĂŒber mich selbst erstaunt war. Ich freu mich schon aufs nĂ€chste Mal.
· Und miriam schreibt:
Jetzt einfach mal frei Schnauze …
Expatient, nun Freund!!! einfach in mein Herz geplumpst, weil du so herzzerreiĂend – sympathisch – bekloppt – angenehm – guttuend und bereichernd bist, wie kam es dazu? Das mit uns? Was soll das?
Hm … als Patient sehr sympathisch, freute mich auf jeden Hausbesuch, dann plötzlich diese Nachricht, dass du im Hospiz ist … keinen sehen willst … ich war echt saufroh, erstmal diesen Grund der Unterschriften gehabt zu haben. Da konntest du nicht nein sagen đ hab dann die Chance ergreifen können, mich anzubieten fĂŒr ’ne Masage, um so den Kontakt halten zu dĂŒrfen … dir was Gutes tun zu können.
Wollte dir nettem Typen nahe sein, ernsthaft … aus …. tja, was fĂŒr’n Grund? Ich weiĂ es nicht … ich kann’s nicht sagen! Weil es sich einfach richtig anfĂŒhlt.
Mittlerweile, weil ich dich gerne lachen sehe und mir selbiges guttut. Weil du mich bewegst und berĂŒhrst, mir wichtig bist. Weil du herrlich ehrlich bist.
Geniesse die Zeit mit dir seeeeeeeeeeeehhhhhhhhhhhhhhrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr, freue ich mich, ein kleiner Teil in deinem Leben sein zu dĂŒrfen. Mag dich sau super duper doll mega gerne.
Fertig.
Naja. schĂŒss und gute Nacht
Die Schmandtorte mach ich doch erst morgen.
· canonier Uli schreibt:
Ich muss erst mal was vorweg schicken. Ich begleite dich ja jetzt schon ein StĂŒck deines Weges, wie sagt man, in guten wie in schlechten Tagen. Zweifelsohne hast du die Guten hier. Das mag auf den ersten Blick makaber klingen, aber haben wir eigentlich allein jemals bessere, intensivere GesprĂ€che gefĂŒhrt? Mein Eindruck: Du bist reflektierter. Du lĂ€sst die Vergangenheit revuepassieren und schwelgst zurecht darin, du fĂŒhlst dich wohl im Jetzt und Angst vor irgendeiner Zukunft hast du nicht mehr. Ich möchte sogar soweit gehen und sagen: Das Erlebnis hat, fĂŒr mich, Vorbildcharakter.
Dankeschön an euch … Wenn ihr das wirklich so seht … Wow. Meine Mama wĂ€re jetzt wahrscheinlich sehr gerĂŒhrt, mein Papa wĂŒrde im weiĂen Unterhemd homer-mĂ€Ăig mit der Couch verwachsen sagen: Ah, HĂŒer doch op. Ich jedenfalls bin gerĂŒhrt. Ohne euch alle … wer weiĂ.
Nachdem ich ja gestern eher niemanden fand, der mit mir mal losfuhr fĂŒr ne Halbe/Dreiviertelstunde, frug ich meine kingtress, die sich heute morgen ab halb neun Zeit nahm.
Vor Aufregung konnte ich vorher nicht schlafen wurde mehrfach wach, bis ich dann um 4.30 Uhr wach blieb. Als Heinz Willi mir kurz darauf das MĂŒsli fertig machte, war klar: ZurĂŒck in die Heia geht nicht. Ich war ja auch wach. Trotzdem musste KrĂŒmel mir beim FrĂŒhstĂŒcken ab 8.30 zugucken (soll sie lieber selbst erzĂ€hlen)
Wir waren im TEDI, KIK, TAKKO und KAUFLAND, liefen wie die Irren durch die GĂ€nge, grabschten Zeugs aus den Regalen, probierten HĂŒte, alberten rum … so klasse, KrĂŒmel. Genau das hat der Doc mir verschrieben, genau das wollte ich haben. Und den GĂŒrtel, genau.
Nach ’ner Stunde etwa waren wir wieder im Hospiz, probierten das Gekaufte aus und an und zerkauten es. Hinweis an Mama KrĂŒmel: Ich sagte ihr, dass sie die Creme besser nicht serviert. Wirklich. AuĂerdem hat KrĂŒmel Mineralmangel:WeiĂe Fleckchen auf den FingernĂ€geln. Wollte ich nur mal gesagt haben …
Zuerst aber: Metasta und KrĂŒmel in:
[hidepost]„Was pupst der denn hier rum?“
Manchmal passiert das unerwartet – dann gerate ich in eine so genannte „rote Wolke“, schreibe böse-angreifend, nenne Dinge, die mich nerven. Oft genug grad so verdeckt, oft offen und namentlich. Meine Sonne, Beseelende und Beruhigende, hat das schon so oft mit- und auch abbekommen … die weiĂ, was ich meine. Genau wie Uli oder Pe.
Wie » im Kommentar angekĂŒndigt: Rio Reisers (Himmel, den lieb ich) „Mein Manager“.
So in etwa ist das VerhĂ€ltnis zwischen Uli und mir. Im Ernst. Wecken mit KĂŒsschen, Tagesliste schreiben, MĂŒsli sortieren, Socken auffalten …
SpaĂ beiseite – Aktuell ohne Uli kein Internet, kein Blog, keine Lebenszeichen. Das (du hasst das grad, ja?) sponsert er mir jetzt den zweiten Monat und ertrĂ€gt meine Hilferufe und kĂŒmmert sich, wenn ich was falsch mache damit oder einfach irgendwas nicht funktioniert, ich keine Zigaretten habe, irgendwas brauche. Und das machen Viele, weiĂ ich. Warum ich Uli jetzt hervorhebe, hat zwei GrĂŒnde: Siehe den Kommentar und: ich will und mache damit ja andere nicht kleiner.