Peterchen
Donnerstag, den 12. Februar 2009Nur fĂŒr dich, phag. Nur fĂŒr dich.
Nur fĂŒr dich, phag. Nur fĂŒr dich.
Hat jemand gestern den neuen „Recall“ bei DSDS gesehen? Dank Dieter Bohlens Hartz-IV-Pushing fĂŒr Medlock und Mundharmonika-Michel hat jetzt auch jede Beweerberin kapiert, dass man mindestens Heulen, am besten noch sozial auf dem absteigenden Ast und zur Sicherheit noch eine halbwegs tragische Geschichte zum Besten geben muss.
So bekommt man die Rehaugenoptik der Jury und deren Aufmerksamkeit. Mann, ist das eine gequirlte ScheiĂe mittlerweile … Ich guck ja Castings gern, aber das … und wieso mĂŒssen potenzielle Superstars mit Schlangen behangen werden? Germanys next Dschungelcamper? Jetzt schon? Konsequent wĂ€r das ja, immerhin sind die meisten DSDS’ler nach ’nem Jahr Promigruppe F9, also in etwa vergleichbar mit dem Starstatus einer frischgekĂŒrten Meck-Pomm-Wurstkönigin, und 2010 geht’s ja weiter in Australien.
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Wer in die Ăffentlichkeit geht, auch und gerade mit so einem Thema, muss damit rechnen, dass er Feedback bekommt. Ob den ĂŒblichen Spam aus .ru, dummdreistes Geschwafel von sich den Verstand wegsaufenden und -kiffenden Möchtegerntrommlern – oder religiösen Missionierern, fĂŒr die das Leben ein Ponyhof ist (und das darf es fĂŒr euch ja auch sein – aber fragt mal Sonja, was Ponys so anrichten können..
Liebe Monika – keine Chance. Sicher nicht. Und ganz und gar nicht: Auf Wiedersehen.
(Foto Rolf van Melis)
ich habe verstanden (Alf: hast du gaaaar nicht). Keinen Austausch.
Aber ich versuch es trotzdem noch mal. Dringend, ja, denn es bleibt Dir doch nicht mehr viel Zeit. Du wirst sterben (Alf: Mach keine Witze!) und bitte, jetzt habe ich eine Frage. weiĂt Du, dass es ein Leben nach dem Tod gibt? Mit dem Tod ist nicht alles aus, es gibt das ewige Leben.
Und auch hier: Nö.
Ăberleg mal………was bringt es, wenn ich einem Ertrinkenden eine Beruhigungstablette gebe? Klingt doch verrĂŒckt, oder? Ist es auch. Du hast den Tod vor Augen und brauchst Rettung, keine Beruhigung, bitte, nicht böse sein.
Glaubst Du an einen Gott? Glaubst Du an Jesus, seinen Sohn?
Und noch mal: Nein. Ich meine: Glaubt ihr doch alle, an wen ihr wollt – ich glaube an Nichts, an das Nichts und mal ehrlich … ich hab ja schon Schwierigkeiten damit, jemand um ‚was zu Essen zu bitten. Als wenn ich da jemand wie den anscheinend schwer BeschĂ€ftigten wie einen katholischen Gott um irgendwas bitten könnte.
Fazit: Religiöse GefĂŒhle in allen Ehren, aber bleibt mir von Psyche und Leib mit irgendwelchen Jesus-Fantasien, dann muss ich auch nicht sowas schreiben. Denn das Schöne ist, dass man mit ĂŒberzeugten Katholen nicht diskutieren kann, darf, soll. EU-Richtlinie, glaub ich.
Heute wird ein ganz guter Tag, schĂ€tze ich đ
Achtung, Leipzig: Vorsicht auf der StraĂe! Peter Maffay ist da. Nicht drĂŒber stolpern![/hidepost]
Als ich gestern Abend hier so an meiner Kölschflasche nuckelte und totale Lust auf ErdnĂŒsse oder so bekam, fiel mir ein, dass ich ja mal ein paar Bier beim Tuppen irgendwo trinken könnte, wenns mir gut geht.
Hab ich Jahre lang nicht mehr gemacht, und grad – in dieser Phase – bekomme ich Lust dazu. SchrĂ€g, he?
Link: Tuppen als Spiel (ungetestet von mir) und vor allem: die Spielregeln.
Gerade eben wach geworden, bin ich drei mir vertraut gewordenen Angehörigen auf dem Flur begegnet, die anscheinend heute Morgen, eben, ihren Vater verloren haben.
Ich war mĂŒde, desorientiert aufgrund des gerade eben wach geworden und hab kaum verstanden, was ihr gesagt habt, tut mir Leid. Antworten hĂ€tte ich eh nicht können. Ich weiĂ nicht, was zu sagen ist. FĂŒr den Vater war das wohl gut so, und ich mĂŒsse auch nicht … in Ordnung. Mag sein. Ich wĂŒrde aber gerne etwas von dem zurĂŒckgeben, was ich bekomme.
Der eine Sohn nahm meine Hand in seine beiden, und dann waren sie weg.
Alles Gute.
Eben ist hier eine Frau gestorben. Ihre Mutter sprach mich an, als ich in der Lounge saĂ und rauchte. „Meine Tochter kann nicht sterben“, sagte sie, und war so verzweifelt darĂŒber. Wir kamen dann ins GesprĂ€ch.
Die Tochter, aufgrund ihrer Krankheit und der Behandlung körperlich extrem gezeichnet und deshalb fĂŒr mich gar nicht einzuschĂ€tzen, wie alt sie war, ist vor etwa 10 Tagen hier angekommen, nach einer Odyssee durch Kliniken, Diagnosen und Behandlungen, gegen die meine kleine Geschichte wie ein harmloser Rollschuhunfall klingt. Vorgestern noch hatte ich versucht, mit ihr ein bisschen zu plaudern, aber ihre kraftlose Stimme und mein Tinnitus hatten das verhindert.
Aber heute zeichnete sich ab, dass es zuende ging. Der Tod der Frau war nicht belastend fĂŒr mich – aber wie extrem verzweifelt die Mutter darĂŒber war, dass ihre Tochter einfach nicht sterben konnte und sich weiter und sinnlos aufbĂ€umte … hat mich wirklich weinen lassen, mich berĂŒhrt. Das ganze Haus war in Bewegung; Schwestern und Doc stĂ€ndig in ihrem Zimmer, sich um die Sterbende und die ZurĂŒckbleibenden kĂŒmmernd. Die Mutter und ihre zweite Tochter kamen immer wieder zu Pe, Mike und mir an den Tisch, von der Leidensgeschichte der Kranken erzĂ€hlend. Voller Trauer, aber auch voller Dankbarkeit, dass sie zuletzt noch erleben durften, wie sie aus dem funktionalen Klinikalltag in dieses Hospiz kam und hier, wie die Mutter immer wieder dankbar und wie ein Mantra betonte, menschlich behandelt wurde. WĂŒrde bekam.
Mehr mag ich nicht erzĂ€hlen, das wĂ€re pietĂ€tlos. AuĂer: Irgendwann setzt sich die Mutter erleichtert an den Tisch und sagte: „Sie hat es geschafft“. Und sie war ruhiger.
Ich bin dann noch viel zu lange sitzengeblieben, habe mit den Dreien gesprochen und dachte schlieĂlich, was ich eigentlich in dieser intimen Situation verloren habe – und verzog mich. Allerdings bekam ich dann spĂ€ter gesagt, dass es wohl okay war, dass ich nicht gestört habe – im Gegenteil. Trotzdem bleibt da ein schales GefĂŒhl deswegen …
Zum Loslassen gehört(e) fĂŒr mich auch die BeschĂ€ftigung mit der eigenen Beerdigung. Und die sieht so aus, dass Pe alles bestimmen wird. Mich interessierts dann eh nicht mehr.
Meine einzige Bedingung war und ist, dass mich dieses religiöse Katholenvolk nicht noch am Ende in seine Rituale einbeziehen kann – keine Pfarrer oder Pastoren oder wie die heiĂen mögen. Darum kĂŒmmert Pe sich, und den Rest macht sie so, wie sie das braucht. Ich meine: Wieso zur Hölle sollte mich interessieren, was auf meinem Grabstein steht? Welche Blumen ins Grab geworfen werden? Das abzugeben erleichtert, spart mir wichtige Lebenszeit, die ich dann lieber damit verbringe, mir mit Pe Fiesheiten fĂŒr Tante M. auszudenken đ