Tagesarchiv für den 22. März 2009

† DIE REALITÄT

Sonntag, den 22. März 2009

Vier Fünf Gäste sind hier in dieser Woche verstorben, still, von mir unbemerkt fast – wenn nicht fünf Mal Särge an mir vorbeigerollt wären. Man kann zwei Typen unterscheiden: die Hochwertigen mit Beschlägen, und die aus schlichter Fichte/Kiefer/Tanne, die wohl ihr Ende in einem Krematorium finden werden. Bei den hochwertigeren Särgen ist Eiche Rustikal das von mir meist bemerkte Modell.

Die Särge, auch wenn sie nur einen halben Meter an mir vorbeirollen, machen mir nichts aus – das sind schlicht Transporte für mich. Und sowieso: ich habe ja gar keinen Kontakt zu den anderen Gästen. Wenn man das mal so sieht, dämpft das auf realistisch Weise meine vor einigen Tagen beginnende Euphorie in Bezug auf die vielleicht doch längere Lebenszeit. Der erwartete Tod dieser Menschen bedeutet: Nichts ist annähernd sicher für mich, nichts kann eine noch so gut gemeinte Prognose (Monate, vielleicht Jahre) bestätigen. Auch nicht entkräften. Was ich meine, ist: Ich fange den Tag (Carpe Diem), und ich warte nicht mehr bis „morgen“. Macht jemand mit?

Kleiner Snack

Sonntag, den 22. März 2009

Ab und an muss ich einfach bei youtube stöbern, und manchmal find ich da solche Sachen wie „lucilectric“. Den zweiten Song fand ich immer schon besser. Der hat was Liebevolles.

Vorher

Sonntag, den 22. März 2009

2007 habe ich eine viel zu kurze Zeit lang versucht, mich zu bewerben. Ende September saßen Therese und ich auf dem Balkon in LE und dachten gemeinsam für eine solche Bewerbung über meine Stärken und Schwächen nach. Das ist das Ergebnis, das so abgeschickt wurde.

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte mich mit dieser eMail und der angehängten Mappe mit Arbeitsproben und Lebenslauf bei Ihnen als freier Texter vorstellen.

Seit 1998 arbeite ich – mit Unterbrechungen – als freier Journalist und Texter und habe in dieser Zeit auch schon die Redaktion eines Internetportals geleitet. Dazu kommen diverse, auch private oder ehrenamtliche Projekte, in denen ich entweder die Leitung übertragen bekam oder in der Konzeptionsphase stark involviert war.

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QUICKIES

Sonntag, den 22. März 2009

Ein paar Kleinigkeiten, die einen eigenen Artikel nicht wirklich lohnen.

Kundenfreundlich

Als wir im neuen REWE-Center in Willich nach den Mie-Nudeln suchen, fragt uns doch tatsächlich ein eigentlich mit einer Palette beschäftigter Mitarbeiter, ob er uns helfen kann. Kann er, tut er. Beeindruckend.

Termine

Jetzt, wo sie nicht mehr da sind, werd ich nach der Terminseite und dem Kalender gefragt. Bisschen spät. Guckt einfach ab und zu auf die rechte Seite im Blog.

Kleine OP

Ich hab ja so einen „Gewebesack“, sag ich mal, am rechten Oberschenkel. Der wird im Lauf der kommenden Woche hoffentlich entfernt. Der fängt nämlich an zu stören.

Traumhaft

Gestern Nacht hab ich geträumt, ich würde meinen Namen in „Alfried“ ändern lassen.

Ankündigung
Am 25. April wird etwas Schönes passieren. Haltet euch den Samstag mal grob frei 😉

Heul doch!

Marco Schreyl (DSDS) ist jetzt jemand, dem ich Moderationstalent absprechen würde. Ich find den schlicht doof. Trotzdem gucke ich die Mottoshows, und bei der dritten bringt mir der Doofe feuchte Augen für diese Moderation: „Und ihr hört jetzt gefälligst auf mit dem Buhen und lasst sie erst mal singen! Hier kriegt jeder die gleiche Chance“, sagte der vor dem Auftritt von Annemarie Weil, der „Superzicke“. Respekt, Schreyl. Well done.

PERSPEKTIVWECHSEL

Sonntag, den 22. März 2009

Sag noch mal jemand, diese Frau hätte nur ein Gesicht. Die Betonung hier liegt auf EIN und nicht auf NUR oder GESICHT oder FRAU oder SAG … you know.

Was ich eigentlich sagen will, hat mit der Einleitung und den Bildern nüscht zum tun, die lagen hier nur grad um: Es geht darum, wie mein Körper auf die Medikamente reagiert und ich wiederum auf diese Reaktionen. Momentan drängt sich mir der Verdacht auf, dass meine Körperfunktionen vor allem aus dem Bilden von Gasen bestehen. Egal, was ich mache oder esse – kurz darauf bläht sich mein Bauch auf, und dann heißt es: Raus damit (oben oder unten) oder riskieren, dass es in kurzer Zeit weh tun wird.

Was machst du also? Je nachdem, mit wem ich grad zusammen bin, unterdrücke ich das. Es gibt nur wenige, bei denen ich mich gehen lasse. Miri ist so eine, oder Pe, Bettina, Zippi … aber da hört’s dann fast schon auf. Eigentlich idiotisch, aber irgendwie auch aus der Erziehung so fest verankert, dass ich selbst bei denen, wo ich keine Bedenken habe, meist ein“ Sorry,geht nicht anders“ hinterherschiebe. Riecht ja auch meist unangenehm, sogar für mich selbst …

Wie sieht das bei euch aus? Rülpsen, Furzen – unterdrückt ihr, lebt ihr das aus? Was sagt der Partner/die Partnerin?

KOCHEN MIT METASTASI

Sonntag, den 22. März 2009

Dass wir gemeinsam kochen wollen, steht schon länger fest. Ausgerechnet an dem Tag, den dem die gute Phase sich in Schmerzen und Unwohlsein auflöst, machen wir das dann auch.

Natürlich. Meine Beine kraftlos, der Schmerz in Rücken und Nacken allgegenwärtig, Schwindel. Wir starten im ALDI in Schiefbahn, wo ich etwa bis zu den Spirituosen komme, bis ich mivh auf Miri stützen muss, die mich wieder raus zum Auto bringt.

Da warte ich, bis sie fertig eingekauft hat (turboschnell übrigens), anschließend geht’s zu ihr heim. Auspacken, vorbereiten, los geht’s.

Es gibt: Hähnchenschenkel in Marinade, dazu Mie-Nudeln und Chopsuey-ähnliches Gemüse. Ich würze eher zaghaft und beobachte, dass die sonst so aufgeschlossene, furchtfreie Miri bei jedem lauten Fettspritzer aus der Pfanne zurückzuckt und mit der Gabel einen imaginären Feind bedroht. Das ist spannend anzusehen …
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