Wieso?
Manche Fragen sollte man nicht stellen. Zum Beispiel kann ich mir vorstellen, dass Gaius Julius Cäsar (100-44 v. Chr.), römischer Feldherr, Staatsmann und Schriftsteller) heute noch leben könnte, hätte er seine(n) Brut(us) morgens nicht gefragt, wie das wohl wäre, wenn Papa den Sohnemann nicht mit Senatsrechten verwöhnt. So aber: Mittags auf der Treppe das alte Kürbismesser bis zum Solarplexus im Körper und hintendran Brutus. Falsche Frage, sage ich mal.
Ähnlich ist das in meiner Situation jetzt. Seit Tagen gehts mir gut und besser. Die Lähmung meines rechten Beins ist fast weg, meine Schmerzen sind fast weg, ich „sehe besser aus“, bin gut gelaunt … Soll ich fragen, wieso das so ist? Wozu? Das ist so. Das genieße ich. Das kann morgen vorbei sein, nach wie vor. Soll ich mir das Essen mit Grüblereien verderben?
Vielleicht ist das einer der Mechanismen, mit dem eigenen bevorstehenden Tod zurechtzukommen: Annehmen, nicht fragen. Bei mir funktioniert’s.
Am 10. Februar 2009 um 06:49 Uhr
wow. unvorstellbar, du scheinst in diesem (reife-?, entwicklungs-?, denk-? umstellungs-?) prozess jeweils 2 stufen auf ein mal zu nehmen. du legst da eine respektable psychische leistung hin. ich kann mich nicht erinnern, dass du jemals so gefestigt, so stabil und sicher rübergekommen wärst. wenn man so mit den tiefs vergleicht, die dir die profis in den letzten monaten beschert haben, scheinen die leute, in deren händen du jetzt bist, ihr handwerk echt zu verstehen.
:^) beruhigend.
beruhigend, dass sich genau dieser platz für dich gefunden hat und beruhigen zu wissen, dass es solche plätze GIBT.
Am 10. Februar 2009 um 07:11 Uhr
Danke. Genau das ist es: ich hatte echte Angst vor diesem (jedem) Hospiz und hatte vor allem keine Ahnung. Ich glaube für mich, dass ich – wäre ich nicht hier – schon tot wäre.