KOCHEN MIT METASTASI
Dass wir gemeinsam kochen wollen, steht schon länger fest. Ausgerechnet an dem Tag, den dem die gute Phase sich in Schmerzen und Unwohlsein auflöst, machen wir das dann auch.
Natürlich. Meine Beine kraftlos, der Schmerz in Rücken und Nacken allgegenwärtig, Schwindel. Wir starten im ALDI in Schiefbahn, wo ich etwa bis zu den Spirituosen komme, bis ich mivh auf Miri stützen muss, die mich wieder raus zum Auto bringt.
Da warte ich, bis sie fertig eingekauft hat (turboschnell übrigens), anschließend geht’s zu ihr heim. Auspacken, vorbereiten, los geht’s.
Es gibt: Hähnchenschenkel in Marinade, dazu Mie-Nudeln und Chopsuey-ähnliches Gemüse. Ich würze eher zaghaft und beobachte, dass die sonst so aufgeschlossene, furchtfreie Miri bei jedem lauten Fettspritzer aus der Pfanne zurückzuckt und mit der Gabel einen imaginären Feind bedroht. Das ist spannend anzusehen …
Und sie guckt ständi auf die Uhr: Die Hähnchenschenkel, angebraten und knusprig, müssen noch 45 Minuten in den Backofen. 45 Minuten, die für die Physiotische Chewbacca-Frisuren-Lookalike-Gewinnerin zur Qual werden.
Mit meinem improvisierten Kochstil kann sie auch nix anfangen, hilft aber beim Schälen und Umrühren, als würde ihr das Spaß machen. Die Mie-Nudeln werden als Letztes gekocht, dann wird aufgetischt, und wir Zwei stürzen uns in die Vernichtung des Ausgekochten. Währenddessen läuft „Hitch – der Date Doctor). Später dann noch als Nachtisch ein Stück Vanille-Kirsch-Blätterteig-Strudel (der im selben, noch warmen Backofen aufgewärmt wird und deshalb sehr hähnchig schmeckt), einen Kaffee, und ich will wieder heim
Insgesamt wirklich ein doch noch guter Tag, satt bin ich geworden, hatte Spaß und weiß, dass ich das nächste Mal nicht koche 🙂