Vorher
2007 habe ich eine viel zu kurze Zeit lang versucht, mich zu bewerben. Ende September saßen Therese und ich auf dem Balkon in LE und dachten gemeinsam für eine solche Bewerbung über meine Stärken und Schwächen nach. Das ist das Ergebnis, das so abgeschickt wurde.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte mich mit dieser eMail und der angehängten Mappe mit Arbeitsproben und Lebenslauf bei Ihnen als freier Texter vorstellen.
Seit 1998 arbeite ich – mit Unterbrechungen – als freier Journalist und Texter und habe in dieser Zeit auch schon die Redaktion eines Internetportals geleitet. Dazu kommen diverse, auch private oder ehrenamtliche Projekte, in denen ich entweder die Leitung übertragen bekam oder in der Konzeptionsphase stark involviert war.
Ich bin Texter, arbeite mit Worten, mit Satzzeichen und der Struktur der Sätze, um Aussagen zu machen. Ich arbeite mit Lücken in Argumentation und Beschreibung, um Ungesagtes im Kopf der Leser hörbar zu machen. Zu meinen Stärken gehören sicherlich meine Freude an der Sprache und der Sinn für Sprachwitz, und mein Bestreben, Texte lebendig zu halten.
Die Frage nach meinen Interessen ist schwierig zu beantworten. Grundsätzlich kann ich mich für viele Dinge begeistern. Beruflich gesehen hilft mir das sehr, denn ich habe eine schnelle Auffassungsgabe und finde mich so durch querlesen und Recherche in fast allen Branchen fast auf Anhieb zurecht. Ich gehe den Dingen gern auf den Grund, was durch meine Liebe zum Detail ergänzt wird.
Projekte und Arbeiten versuche ich – soweit man mir das ermöglicht – als Ganzes zu erfassen und meine Zuarbeiten in Beziehung zur Basis und den weiteren Komponenten zu setzen. Ich kann dann Leistungen, Produkte, Ideen und Gedanken gut verkaufen. Durch meine Arbeiten als Layouter hat sich mein bildhaftes Vorstellungsvermögen verstärkt. Dazu kommt, schließlich, dass ich verantwortungsbewusst bin, schnell, gründlich, strukturiert und systematisch arbeite.
Was die Schwächen betrifft … Ich bin nicht leicht zu überzeugen, wenn mir Dinge unsinnig oder unlogisch erscheinen. Ich arbeite nicht immer sehr diszipliniert und daraus resultiert, dass ich das zur Verfügung stehende Zeitbudget mitunter bis zum letzten ausreize. Vielleicht ist das auch meine Liebe zum Detail, die mir hier zur Schwäche wird. Wie soll ich auf den Punkt über Leberwurst schreiben, wenn ich nicht einmal weiß, wie die hergestellt wird? Eine weitere Schwäche ist wohl auch, dass ich mich, meine Person, meine Leistungen nicht immer überzeugend verkaufen kann – im Gegensatz zu den Dingen, mit denen ich textlich betraut werde. Im privaten Bereich bin ich mitunter ungeduldig, manchmal unbequem direkt, insgesamt positiv, manchmal abenteuerlustig und interessiert.
Wo ich mich in zwei Jahren sehe? Mit etwas Glück werde ich dann morgens mit einer eMail daran erinnert, dass ich schon zwei Jahre für Sie arbeite. Ich werde dann noch etwas reifer sein, noch gefestigter. Ich werde Vierzig sein und längst nicht fertig mit dem, was ich tun will und lange nicht am Ziel. Aber auf dem Weg.
(Kommentar 22.03.2009: Oder auch nicht, oder auf einer anderen Route der Reise)
Hat Sie das soweit überzeugt, dass Sie mehr über mich und meine Arbeit erfahren möchten? Das wäre prima, und dann würde ich mich auch über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freuen. Bis dahin (und darüberhinaus natürlich) wünsche ich Ihnen viel Erfolg und – einen schönen Sommertag.
Mit freundlichen Grüßen
Alf Lohmann