Schmidt

Ich bin ein Fan des Alt-Kanzlers Helmut Schmidt. Nicht nur, weil er sich gegen alle Verbote durchsetzt und da raucht, wo es ihm passt (und mir geht’s dabei vor allem um den zivilen Ungehorsam, den er da zelebriert). Sondern auch, weil er die Klappe nicht hält und sagt, was ihm in den Sinn kommt, ohne Rücksicht.

Gestern bei Beckmann dann eine neue Dimension Schmidt: Der bewegte, mit Tränen in den Augen Dasitzende, der sogar einen inkompetenten Weichspüler wie Beckmann erträgt. Anlass für die Gefühlsregung war ein Statement der Witwe von Anwar as Sadat, die – wie zu Lebzeiten wohl auch ihr Mann – von Schmidt begeistert ist, von ihm als „Freund“ und „Familie“ spricht. Schmidts Foto, sagt sie, sei das einzige aufgestellte Foto im Haus, das nicht Sadat abbildet.

Das war rührend. Schmidt hat bei mir alle Freiheiten, weil er ein intelligenter Mann ist, ein Denker, einer von den Guten. Und wenn ich

Ein Vertreter der Linkspartei bezeichnete Schmidt […] als „alterssenil“.

lese, weil Schmidt sagte

„Auch Adolf Nazi war ein charismatischer Redner. Oskar Lafontaine ist es auch.“

weiß ich, dass ich die Linkspartei allein wegen solch dümmlichen Geschwafels nicht wählen werde. Idioten.

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