Abmeldung & Aufgabe
Ich bin dann mal weg. Fertigmachen fürs Essen bei Moni und Ronnie und dann: Essen.
Vorher noch ’ne kleine Aufgabe: Wenn man deutsche Worte so seziert, findet man Erstaunliches. Beispiele … ENTFERNUNG steht für Weite, für Abstand. Aber: Ist ENTfernung nicht eher das Gegenteil? Annäherung? Wie ist das mit der Vorsilbe VER? Verloren, Verlieben … Ich VERliebe mich klingt ein bisschen nach „ich gebe meine Liebe weg?“ Habt ihr andere Beispiele?
Am 17. Mai 2009 um 10:30 Uhr
„Ist ENTfernung nicht eher das Gegenteil? Annäherung?“ So wie demnach ENTleeren (auffüllen), ENTschließen (öffnen) oder ENTlassen (verbieten). Aber auch ENTgleisen, ENThaupten, ENTkommen oder ENTeisen. ENT (für ‚weg‘, ‚fort‘) wird scheinbar in zwei Funktionen genutzt: einmal als Bestätigung/Unterstreichung des Nachfolgenen (WEGlassen, FORTleeren) und zum anderen als Beschreibung/Bedeutung bzw. Umkehrung des Nachfolgenen WEGeisen, FORTkommen.
(btw: Gegenteil von ENTeisen wäre VEReisen, was imho zum VERlieben (VERfahren, VERstricken, VERtun) paßt, wogegen bei VERkaufen deine Interpretation ‚Hingabe‘ paßt)
…ich habe gehört, die tote Sprache Latein soll einfacher sein
Oder liegt es nur daran: De mortuis nil nisi bene ;-))
Am 17. Mai 2009 um 19:03 Uhr
für mich steht prinzipiell alles, was mit „ver“ beginnt für verworrenes, verstricktes, verfahrenes, ansterengendes, kompliziertes. egal ob verlieben, verkaufen, verlaufen oder versaufen. was mit „ver“ beginnt, ist (fast) nie was gutes.
dass eine wendung mal das eine und mal das gegenteil davon bedeutet, irritiert mich immer wieder. das eine shampoo ist für dünnes, kraftloses haar und eine anderes für gesundes volumen. steig da einer durch.
worüber ich immer wieder erstaunt bin, ist die wahrheit in vielen wörtern, die durch routine verschutt geht. zb: enttäuscht.
p.s. „ich verliebe mich“ klingt für mich nicht nach „ich gebe meine liebe weg“ sondern nach „ich verstricke/verwurstle/ mich da gerade fürchterlich in so eine sache, die mit liebe zu tun hat“.
;^)
Am 17. Mai 2009 um 21:14 Uhr
Deshalb v e r s t r i c k e ich lieber Wolle 🙂
Am 18. Mai 2009 um 19:59 Uhr
Wenn ich etwas verlege, dann könnte es sein, dass ich es auch an einem entfernten Ort nicht wiederfinde.
Und wen ich mich mit etwas versorge, dann entsorge ich es später vielleicht auch.
Der Entschluß, etwas zu verschließen … äh.
Manchmal bin ich auch zu verwirrt, um mich entwirren zu können.
…
(M)Ein kleiner Gedankensammel-dings ….
@Ruthy: Verstrickt in Wolle geht ja noch. 😉
Am 19. Mai 2009 um 16:12 Uhr
Durch Deinen heutigen Reiseantritt kann man diesen Deinen letzten Beitrag, wenn man will in einem ganz anderen Licht sehen. „Abmeldung & Aufgabe“. Du meldest Dich ganz offiziell aus dem Leben ab und gibts diesem ständigen Hin und Her einfach nach.
Da Du ja der Meister der Zweideutigkeit bist/warst nehme ich diesen Beitrag jetzt einfach mal genau SO und verneige mich vor Dir mit einem aufrichtigen Chapeaux! 🙂
Am 19. Mai 2009 um 16:26 Uhr
Manches … in der Rückschau wird ein Schuh draus.
Ich stelle mich neben qba *verneig*
Entfernung … Annäherung …
Du bist auf deiner Reise – und wir kommen zusammen:
Virtuell, live, Emotional.
Sehe ich dich jetzt auf der Wolke grinsen und schmunzeln?
Weiterhin vergnügt mit den Beinen schaukelnd?
http://creativ-island.blogspot.com/2009/05/erinnerung.html
Du bist und bleibst … Alf.
Am 19. Mai 2009 um 16:40 Uhr
qba, dem schließ ich mich voll und ganz an. Sowas in der Art dachte ich, als ich diesen letzten Alf-Eintrag gelesen hatte…