Tag der deutschen Einheit

12: 43 - Freitag, 3. Oktober 2008

Ich bin aufgedunsen durch das Cortison, die daraus resultierenden Heißhungerattacken und den Bewegungsmangel, der auf meine Unsicherheit zurückzuführen ist. Kurzum: Ich bin ein Wrack.

Ich habe ein 1-a-T-Shirt an, das aus mir einen optischen Metzgereiunfall macht, eine Frisur die eher aussieht wie ein Angriff, keuche bei fast jedem Schritt und zittere, wenn ich auch nur eine Tasse

“Und

Kaffee anheben soll. Mein Magen dreht sich in jede Richtung, ich habe Blähungen und Sodbrennen durch die Medikamente und manchmal weiß ich nicht, ob mir schwindlig ist oder weil ich meine, mir müsste schwindlig sein. Ich rieche komisch, schmecke nur mühsam den Nuancen hinterher und – mir geht’s gut. Heute ist Tag der deutschen Einheit und heute ist ein bisschen Zuhause und heute ist noch mehr der Tag, an dem mir diese Dinge nichts ausmachen. Bis zu einem gewissen Punkt – aber der ist weit weg. Mir geht’s gut. Und das liegt nicht nur – wie früher so oft – an einem gewissen Umstand, sondern an meiner allgemeinen Verfassung. Das ist echt und nicht aufgesetzt. Das ist real und tiefgehend und das ist Leben und nicht abwarten.

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Ohne Worte

17: 56 - Donnerstag, 2. Oktober 2008

Der Struktur des Blogs ausgeliefert aber wenigstens die: Ich bin kein Maler. Ich mache das nur für mich. Es macht mir Spaß. Es muss niemandem gefallen.

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Was passiert eigentlich?

15: 24 - Freitag, 26. September 2008

Gestern Abend wurde ich wegen Sehstörungen in die Krefelder Heliosklinik gebracht. Heute lag das erste Ergebnis der CT vor.

Demnach habe ich anscheinend (es werden noch weitere Untersuchungen folgen müssen, um das genaue Ausmaß festzustellen) neue Metastasen im Hirn. Ich werde also ab morgen wieder einmal für längere Zeit Offline sein. Was genau jetzt passieren wird, weiß ich noch nicht. Bis später!

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Being Lena Hesse

23: 16 - Mittwoch, 24. September 2008

Lena Hesse müsste man sein. Und auf einer einprägsamen URL großartige Grafik verbreiten und dazu eine GuteNachtGeschichte für Erwachsene schreiben, die so zauberhaft ist, dass sie schon fast wieder unerträglich gut scheint. Jedenfalls für jemanden, der auch gern schreibt und gern sowas schreiben würde.

Fünf Meter Zeit auf www.8eins.de

Das PDF kann kostenlos heruntergeladen werden, aber natürlich gibt’s das auch als Paperback. Allein die Illustrationen und die Typografie … großes Kino. Verdammt!
via Designer-in-Action

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Polen

19: 53 - Mittwoch, 24. September 2008

Für meine extreme Einstellung gegenüber Gewalttätern bin ich ja zuimindest in diesem Blog bekannt. Das geplante Gesetz in Polen, wonach Täter, die des Kindesmissbrauchs überführt sind, auf chemische Art kastriert werden sollen, entspricht daher ganz meiner Linie. Wenn da nicht Zweifel daran wären, wie das Gesetz angewendet werden soll.

Im SPIEGEL steht das, und auf den ersten Blick hatte Polens Ministerpräsident Donald Tusk meine ganze Sympathie:

„Ich glaube nicht, dass man solche Individuen – solche Kreaturen – Menschen nennen kann. Darum kann man in diesem Fall auch nicht mit Menschenrechten argumentieren.“ Er wolle die „chemische Kastration“ in Polen als Strafe einführen. Die Kastration solle „nicht auf Wunsch des Verurteilten, sondern als Element des Urteils“ geschehen. Die Zwangsstrafe betreffe „hauptsächlich Pädophile, besonders die, die keine Hoffnung auf Besserung haben“.
Quelle: SPIEGEL

Erkannt? Genau. Das Problem dabei ist das Wort „Pädophile“. Schlimm genug, dass es solche Reize bei Menschen gibt. Aber nicht jeder Pädophile ist gleichzeitig jemand, der Kinder missbraucht.

Pädophilie kann behandelt werden, und – wie der SPIEGEL weiter schreibt:

Studien in den USA zeigten etwa, dass nur etwa ein Drittel der verurteilten Straftäter, die Kinder missbraucht haben, pädophil seien. Etwa zwei Drittel würden sich aus anderen Gründen, etwa anderen Krankheiten wie Alkoholismus, an Kindern vergreifen.

„Ich möchte in Polen die schärfste mögliche Gesetzgebung gegenüber Verbrechern einführen, die Kinder vergewaltigen“, bekräftigte Donald Tusk in der vergangenen Woche.
Quelle: SPIEGEL

Das ist ein Wort. Wenn das der Weg ist, Donald, bin ich bei dir. Aber fang nicht an, den Rasen mit dem Bagger mähen zu wollen, wenn du verstehst, was ich meine. Und sollte sich das Ganze als eine Art Imagekorrektur für seine Regierung erweisen – auch gut. Wenigstens wurde mal drüber gesprochen.

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Uäärgs!

19: 25 - Mittwoch, 24. September 2008

Es gibt ja auch gutaussehende Regierungschefs – warum nur nicht bei uns? Unser Bundeskanzler ist ja nicht mal wirklich männlich, sondern sieht nur so aus.

Schlimme Sache, das. Aber Martin Missfeldt macht selbst aus unserer Hartz IV-verhärmten Nichtregierenden sowas wie einen Menschen. Wenn man auf Künstlichkeit steht … Frage: Wieso ist das Merkel nicht irgendwo im CERN und lötet Kabel? Das wär doch was für die alte Physikerin. (via Spreeblick)

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Currywurst live

15: 32 - Mittwoch, 24. September 2008

Wer schon immer mal einer Kaffeemaschine während der Arbeit zugucken wollte, konnte das schon zu Anfangszeiten des Web tun. Vielleicht war das das erste Realityformat im Web.

Und heute? Web 2.0? Innovative Vermischung von TV und Web? Hm. Wo Dittsche aufhört, fängt „Imbiss live“ von kabeleins an. Rund um die Uhr kann man die Magdeburger Imbissbude im Netz betrachten und hinreißenden Dialogen wie „Große oder kleine Apfelschrole?“ – „Große bitte“ – „Zum Hieressen?“ – „Ja“ lauschen, und möglicherweise echten Magdeburgern beim Pommeskaufen zugucken. Das ist so … so … so, dass ich nicht mal mehr weiß, was mich weniger interessieren würde. Mir fällt nichts ein, das meine fehlende Begeisterung für dieses Projekt besser beschreiben würde als: ( ).

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